Windows 8 kommt mit einem sehr mächtigen Tool daher: dem Windows Dateiversionsverlauf. Mit dieser eingebauten Standard-App spare ich mir die aufwändige Suche und Einrichtung einer speziellen Backup-Software. Denn einmal aufgesetzt, schiebt Windows wie von Zauberhand Dateien automatisch auf meinen Netzwerk-Server und speichert sie dort ab.
Und falls ich mal aus versehen eine Datei lösche, kann ich sie mir dort wieder her holen. Denn jede Dateiversion wird als vollständige Datei gespeichert und damit man sie unterscheiden kann, gibt Windows im Dateinamen einen Zeitstempel mit an. Aber ich habe festgestellt, dass obwohl ich eingestellt habe, dass Dateiversionen nur einen Monat lang behalten werden sollen, Windows die nicht von alleine löscht. Also muss ich da regelmäßig in das Programm rein und “alte Dateien bereinigen”. Ich konnte es zuerst nicht glauben, aber auf der Windows-Hilfe-Seite zum Dateiversionsverlauf heisst es wortwörtlich:
Der Dateiversionsverlauf löscht Versionen von Dateien, bei denen das ausgewählte Zeitintervall überschritten wurde, nicht automatisch, es sei denn, das Laufwerk wird langsam voll und es ist mehr Speicherplatz zum Sichern der aktuellen Versionen erforderlich.
Quelle: Windows 8 Hilfe – Ändern des Zeitraums, für den Dateien vom Dateiversionsverlauf gespeichert werden
Ich dachte mir: das kann doch nicht sein! Gibt eine Möglichkeit, alte Dateien aus dem Windows Dateiversionsverlauf automatisch zu löschen? Kurze Antwort: Ja, die gibt es!
Windows hat die Bordmittel, das zu erledigen
Erinnerst du dich vielleicht noch an den guten alten “Taskplaner”, der irgendwann mit Windows … 2000 oder was weiß ich eingeführt wurde? Klingelt da was? Genau! Wir können Windows benutzen, um Windows zu überlisten. Beziehungsweise um das nach zu holen, was die Programmierer irgendwie vergessen haben oder für unwichtig hielten.
Unter Windows 8 heißt dieser Taskplaner “Aufgabenplanung” (Tipp: + S und dannach suchen). Dieses Tool kann regelmäßig automatisch alte Dateien aus dem Windows Dateiversionsverlauf löschen. Dazu erstellst du einfach eine “Neue, einfache Aufgabe” (Rechtsklick oder im Menü unter “Aktion”). Ich habe meine passend zum Programm unter
Aufgabenplanungsbibliothek Microsoft Windows FileHistory abgelegt.
Dabei musst du bei der neuen Aufgabe folgende Einstellungen machen:
Variable | Wert |
Name / Beschreibung | Sind frei wählbar. Denke dir am besten etwas aus, was du im Zweifel schnell und einfach wieder findest. |
Trigger | Hier stellst du ein, wann und wie oft die Aufgabe laufen soll. Ich habe es bei mir z.B. so eingestellt: |
Aktionen | Der wichtigste Teil. Hier gibst du folgendes an:
Hier kannst du einfach auch noch das Argument -quiet angeben, damit das Programm ohne Hinweise, Warnungen oder Fehlermeldungen, also vollkommen im Hintergrund, ausgeführt wird.
Die Zahl |
Bedingungen und Einstellungen | Sind nicht so wichtig für das Programm, hier kannst du dir aussuchen was du einstellen magst. Ich habe hier bei mir z.B. eingestellt, dass die Aufgabe nur ausgeführt werden soll, wenn ich mit meinen Netzwerk daheim verbunden bin. Es macht ja sonst keinen Sinn, wenn ich gar nicht am Server angeschlossen bin. |
Ich habe bei mir im Dateiversionsverlauf eingestellt, dass Windows die Dateien einen Monat lang behalten soll. Mit der Aufgabe in der Aufgabenplanung lösche ich alle Dateiversionen, die älter als 30 Tage sind. Die neueste Version einer Datei behält das Programm immer, auch wenn diese älter als 30 Tage ist – oder was auch immer du einstellst.
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